Wer war gleich nochmal Anna Amalia? Das Attribut Herzogin beschreibt nur einen kleinen Teil ihrer Person. Womit hat sich diese historische Figur in Weimar verdient gemacht? Und wie wurde sie zur Namensgeberin der Fürstenbibliothek? Auf einer dreistündigen Themen-Route werden die Wirkungsstätten der Herzogin angesteuert, die in der Weimarer Innenstadt fußläufig erreicht werden können. Diese Tour empfehlen wir von April bis Oktober, denn dann haben beide Museen geöffnet. Ergänzend lohnt auch ein Abstecher in die Herderkirche und das Schloss Tiefurt.
Herzogin Anna Amalia Bibliothek
Eine der bekanntesten Weimarer Sehenswürdigkeiten ist die Herzogin Anna Amalia Bibliothek mit ihrem weltberühmten Rokokosaal. Seit 1998 ist das UNESCO-Weltkulturerbe ein Teil des Ensembles „Klassisches Weimar“. Lassen Sie sich mit einer Audioführung in die Geschichte der Bibliothek entführen und erfahren Sie mehr über ihre Namensgeberin. Ein ganz besonderes Erlebnis wird mit der Augmented Reality Anwendung der App Weimar+ möglich, mit der Sie ein wertvolles Buch aus den Regalen des Rokokosaals nehmen können – virtuell.
Da die Besucherzahl aus konservatorischen Gründen limitiert und die Besichtigung nur zu festen Zeiten möglich ist, sollten Sie im Vorhinein Zeitfenstertickets buchen. Das geht ganz bequem von zu Hause aus oder vor Ort in der Tourist-Information und in der Bibliothek. Für den Besuch im Rokokosaal sollten Sie mindestens 1 Stunde einplanen.
Eintritt: Erw. 8 €, erm. 6 €, Schüler*innen (16-20 Jahre) 3 €
Im Erdgeschoss gibt es eine Ausstellung zu Cranachs Bilderfluten. Für Gäste, die sich mit dem Künstler Cranach und seiner profitablen Werkstatt auseinandersetzen möchten, verdient die Besichtigung einen Platz auf der Bucket-List .
Tipp: Mit dem Kombi-Ticket Herzogin Anna Amalia Bibliothek für 12 € können Sie gleich beide Bibliotheks-Säle besichtigen.
Wittumspalais – Residenz Herzogin Anna Amalia
Nur wenige Gehminuten entfernt befindet sich das Wittumspalais, ein barockes Stadtpalais, das der Herzogin Anna Amalia bis zu ihrem Tod als Witwensitz diente und heute ein Geheimtipp für Touristen ist, die die adlige Wohnkultur erleben möchten. Besonders schön ist der im frühklassizistischen Stil gestaltete Grüne Salon aus dem Jahr 1785.
Eintritt: Erw. 7 €, erm. 5 €, Schüler*innen (16-20 Jahre) 3 €
Tipp: Für alle, die während ihres Weimar-Besuchs mehrere Museen besichtigen oder innerhalb eines Jahres öfter die Kulturstadt besuchen möchten, empfielt sich die MuseumsCard als Vorteilskarte.
Schloss & Park Tiefurt
Der langjährige Sommersitz von Anna Amalia ist nicht weit vom Zentrum Weimars gelegen. Wer noch keine müden Beine hat, kann die 4 km weite Wanderung zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen. Mit dem Auto ist diese grüne Destination ebenfalls schnell erreicht.
Nach eigenen landschaftgestalterischen Maßnahmen, die Anna Amalia verantwortete, avancierte dieses Fleckchen Erde schnell zum Zentrum des regen gesellschaftlichen Hoflebens. Theateraufführungen im Park und eine eigene literarischen Zeitschrift, das Tiefurter Journal, entstanden hier.
Der ganzjährig geöffnete Park lädt zu weitschweifenden Spaziergängen ein. Vom Vergilgrab aus überblickt man den gesamten Park, der von der plätschernden Ilm durchzogen wird.
Das Schloss hingegen ist im Sommer eine wohltuende Abkühlung und offenbart das private und repräsentative Leben des Adelshofes.
Der Eintritt ist kostenfrei.