Lütispitz (1987 m) und die Entdeckung eines neuen Alpstein-Gipfel(chen)s
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In der nördlichen Kette des Alpsteins zieht vom Säntis ein einzelner Kamm nach Westen, der im Süden keine Entsprechung durch eine parallele Kette findet. Von den sich dort aufreihenden Gipfeln, deren Höhe nach Westen kontinuierlich abnimmt, sind deren 13 in der LK namentlich bezeichnet, wobei fast alle die Endung "-spitz" oder "-chopf" tragen. Dabei entgeht dem geschulten Blick des (Alpstein-)Gipfelsammlers nicht, dass dem oder der Lütispitz (1987 m) ein kleines Gipfelchen vorgelagert ist, das eigentlich mehr eine Schulter des vorgenannten Berges darstellt und dem Betrachter in natura aufgrund fehlender Dominanz kaum als eigenständiger Gipfel auffallen dürfte: Der Schwarzchopf (1798 m), nicht zu verwechseln mit dem namensgleichen Gipfel (1949 m) etwas weiter östlich neben dem Gamschopf. Zugegeben, es gehört schon eine Portion Spitzfindigkeit (im wahrsten Sinne des Wortes) dazu, um auf diese Art und Weise einen neuen und noch nirgends dokumentierten Alpstein-Gipfel zu präsentieren, der Mühe haben dürfte, überhaupt die Kriterien (u.a. Schartenhöhe > 30 m) eines Gipfels per Definition zu erfüllen.
Auf der Suche nach Touren, welche um diese Jahreszeit bereits ohne Schneesportgeräte und Gummistiefel durchführbar sind, landete ich mal wieder im Westlichen Alpstein, genauer gesagt an dessen wohl meist frequentierten Gipfel, der Lütispitz. Nachdem ich bereits einmal vor vielen Jahren ebenfalls im Frühjahr durch die Südflanke zum höchsten Punkt aufgestiegen war, wusste (bzw. hoffte) ich, mehr oder weniger ohne Schneeberührung durch die steile und demzufolge früh ausapernde Flanke zu gelangen. Die Linienführung ist offensichtlich und logisch: man folge -ausgehend von P. 1532 oberhalb der Alp Winkfeel- dem sich von dort hinaufziehenden markanten Sporn, bis man einen dem Gipfelaufbau der Lütispitz vorgelagerten Abbruch nach Nordosten erreicht. Am reizvollsten ist es, wenn man sich im oberen Bereich des Sporns, wo dieser felsiger wird, direkt auf der Schneide nach oben schwingt, wenngleich die etwas luftige Kraxelei (T4+,I) natürlich auch ostseitig in Steilgras (bwz. Schnee) umgangen werden könnte, was aber sicher nur den halben Spass einbringt. Bald schon erkenne ich den exponierten Höcker des sog. "Schwarzchopfs", dessen Name möglicherweise von seinem südseitigen Nadelholzbewuchs herrührt. Auf dem Absatz oberhalb des Aufstiegssporns angelangt, weisen zahlreiche Spuren von Gemsen, die diesen Höcker offensichtlich als ihr Domizil und Ausguck auserkoren haben, den Weg - vermutlich die einzigen Geschöpfe, die diesen "Gipfel" bislang zu würdigen wussten. Nach kurzem steilen Abstieg (Vorsicht bei Nässe!) in die kleine Einsattlung westlich des "Schwarzchopfs" erreichte ich auf dem leicht ausgesetzten, aber gut gestuften Gamswechsel (T4) "meinen" neuen Alpstein-"Gipfel", auf den vermutlich noch nicht einmal die Hikr-Alpstein-Legenden
Delta und
Alpin_Rise ihren Fuss gesetzt haben... :-)
Von dem Gipfel, der sicher keine Alpin-Geschichte schreiben wird, ging´s auf gleichem Weg wieder zurück zum Gipfelaufbau der Lütispitz, wo ich linkshaltend über steiles Gras, Schrofen und Schneefelder bald den Gipfelgrat erreicht hatte. In wenigen Schritten auf der Gipfelwächte zum höchsten Punkt (P. 1986,7) mit Kreuz und Buch. Ich genoss die herrlichen Tiefblicke und die -aufgrund hartnäckiger Wolken leider etwas eingeschränkte- Aussicht bei angenehmen Temperaturen. Vom prognostizierten Nordostwind war glücklicherweise kaum etwas zu spüren. Um diese Jahreszeit ist der Westliche Alpstein völlig einsam - obwohl es Sonntag war und das Wetter nicht allzu schlecht, begegnete ich auf der gesamten Tour keiner Menschenseele - dafür einigen Gemsen, die im Aufstieg kurz vor mir die Südflanke der Lütispitz querten - ganz offensichtlich überrascht, dass da ein Zweibeiner durch ihr "Wohnzimmer" gekraxelt kommt.
Für den Abstieg wählte ich den (markierten) Normalweg (T2-T3), was nicht ganz optimal war, da auf einer Länge von ca. 20 m die steile Südwestflanke travesiert werden muss, was derzeit bei nicht vorhandenem Wegtrasee auf hartgefrorenem Schnee eine doch etwas vorsichtigere Gangart verlangt. Auch der weitere Abstieg über Hinterwinden zurück zur Alp Fuggboden (1429 m) war mühsamer als erwartet, trug die verharschte Schneedecke doch nicht immer so gut, wie mir lieb gewesen wäre. Sobald sich der Schnee endgültig in schönen Firn umgewandelt hat, dürfte der Abstieg dann aber sehr schnell und gelenkschonend vonstatten gehen und diese Tour zu einer echten Empfehlung für die Vor-Wandersaison machen.
Auf den letzten Metern des Abstiegs nach Alt St. Johann begann es dann -apriltypisch- heftig und anhaltend zu graupeln bzw. schneien, während der Spuk bei der Heimfahrt im Postauto bereits wieder vorbei war und die Sonne vom blauen Himmel lachte.
Auf der Suche nach Touren, welche um diese Jahreszeit bereits ohne Schneesportgeräte und Gummistiefel durchführbar sind, landete ich mal wieder im Westlichen Alpstein, genauer gesagt an dessen wohl meist frequentierten Gipfel, der Lütispitz. Nachdem ich bereits einmal vor vielen Jahren ebenfalls im Frühjahr durch die Südflanke zum höchsten Punkt aufgestiegen war, wusste (bzw. hoffte) ich, mehr oder weniger ohne Schneeberührung durch die steile und demzufolge früh ausapernde Flanke zu gelangen. Die Linienführung ist offensichtlich und logisch: man folge -ausgehend von P. 1532 oberhalb der Alp Winkfeel- dem sich von dort hinaufziehenden markanten Sporn, bis man einen dem Gipfelaufbau der Lütispitz vorgelagerten Abbruch nach Nordosten erreicht. Am reizvollsten ist es, wenn man sich im oberen Bereich des Sporns, wo dieser felsiger wird, direkt auf der Schneide nach oben schwingt, wenngleich die etwas luftige Kraxelei (T4+,I) natürlich auch ostseitig in Steilgras (bwz. Schnee) umgangen werden könnte, was aber sicher nur den halben Spass einbringt. Bald schon erkenne ich den exponierten Höcker des sog. "Schwarzchopfs", dessen Name möglicherweise von seinem südseitigen Nadelholzbewuchs herrührt. Auf dem Absatz oberhalb des Aufstiegssporns angelangt, weisen zahlreiche Spuren von Gemsen, die diesen Höcker offensichtlich als ihr Domizil und Ausguck auserkoren haben, den Weg - vermutlich die einzigen Geschöpfe, die diesen "Gipfel" bislang zu würdigen wussten. Nach kurzem steilen Abstieg (Vorsicht bei Nässe!) in die kleine Einsattlung westlich des "Schwarzchopfs" erreichte ich auf dem leicht ausgesetzten, aber gut gestuften Gamswechsel (T4) "meinen" neuen Alpstein-"Gipfel", auf den vermutlich noch nicht einmal die Hikr-Alpstein-Legenden


Von dem Gipfel, der sicher keine Alpin-Geschichte schreiben wird, ging´s auf gleichem Weg wieder zurück zum Gipfelaufbau der Lütispitz, wo ich linkshaltend über steiles Gras, Schrofen und Schneefelder bald den Gipfelgrat erreicht hatte. In wenigen Schritten auf der Gipfelwächte zum höchsten Punkt (P. 1986,7) mit Kreuz und Buch. Ich genoss die herrlichen Tiefblicke und die -aufgrund hartnäckiger Wolken leider etwas eingeschränkte- Aussicht bei angenehmen Temperaturen. Vom prognostizierten Nordostwind war glücklicherweise kaum etwas zu spüren. Um diese Jahreszeit ist der Westliche Alpstein völlig einsam - obwohl es Sonntag war und das Wetter nicht allzu schlecht, begegnete ich auf der gesamten Tour keiner Menschenseele - dafür einigen Gemsen, die im Aufstieg kurz vor mir die Südflanke der Lütispitz querten - ganz offensichtlich überrascht, dass da ein Zweibeiner durch ihr "Wohnzimmer" gekraxelt kommt.
Für den Abstieg wählte ich den (markierten) Normalweg (T2-T3), was nicht ganz optimal war, da auf einer Länge von ca. 20 m die steile Südwestflanke travesiert werden muss, was derzeit bei nicht vorhandenem Wegtrasee auf hartgefrorenem Schnee eine doch etwas vorsichtigere Gangart verlangt. Auch der weitere Abstieg über Hinterwinden zurück zur Alp Fuggboden (1429 m) war mühsamer als erwartet, trug die verharschte Schneedecke doch nicht immer so gut, wie mir lieb gewesen wäre. Sobald sich der Schnee endgültig in schönen Firn umgewandelt hat, dürfte der Abstieg dann aber sehr schnell und gelenkschonend vonstatten gehen und diese Tour zu einer echten Empfehlung für die Vor-Wandersaison machen.
Auf den letzten Metern des Abstiegs nach Alt St. Johann begann es dann -apriltypisch- heftig und anhaltend zu graupeln bzw. schneien, während der Spuk bei der Heimfahrt im Postauto bereits wieder vorbei war und die Sonne vom blauen Himmel lachte.
Tourengänger:
marmotta

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Kommentare (2)