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MTV Music Video Awards: The Good, the Bad and the Ugly

Foto: ERIC THAYER/ REUTERS

MTV-Eklat Barack Obama nennt Kanye West einen Idioten

Schimpf und Schande für Großmaul Kanye West: US-Präsident Obama hat das unkollegiale Verhalten des Rappers bei den MTV-Awards scharf kritisiert. Im Vorgespräch zu einem Interview sagte Obama, West sei ein Idiot. Der Musiker zeigte sich zerknirscht.
Dieser Beitrag stammt aus dem SPIEGEL-Archiv. Warum ist das wichtig?

Hamburg - Die Klatschseite TMZ hatte die Audioaufzeichnung des Gesprächs von Präsident Obama mit CNBC-Moderator John Harwood ins Netz gestellt. In dem Schlagabtausch, der als Aufwärmübung für das folgende Interview geplant war, brachte Harwood den Skandal um Kanye West aufs Tapet.

Der HipHopper und Produzent war bei der Verleihung des Videomusikpreises vom Publikum ausgebuht worden, nachdem er der Gewinnerin, dem jungen Country-Star Taylor Swift, das Mikro aus der Hand gerissen und behauptet hatte, die ebenfalls nominierte Beyoncé habe das bessere Video gemacht. "Taylor, ich freue mich wirklich für dich, und ich werde dich auch ausreden lassen", hob der Musiker an, "aber Beyoncé hat eines der besten Videos aller Zeiten abgeliefert."

"Ich glaube das war sehr unpassend", sagte Obama nun dem Sender CNBC. "Die junge Dame scheint eine unglaublich nette Person zu sein." Warum West sich so benommen hätte, wollte ein Studiogast wissen. "He is a jackass", so Obamas Antwort, ein dummer Kerl, ein Idiot.

Auf das nervöse Gelächter im Publikum entschärfte der US-Präsident seine laxe Bemerkung: "Kommt Leute, Schluss mit dem entspannten Präsidenten, ich habe noch viel auf dem Programm."

Das Problem: Obama hatte sich während des inoffiziellen Teils des Gesprächs zu der Bemerkung hinreißen lassen. Das Zitat wäre niemals an die Öffentlichkeit gelangt, hätte nicht ABC-Reporter Terry Moran, der dem Interview beiwohnte, die Sache publik gemacht.

"President Obama hat gerade Kanye West einen Idioten genannt für dessen Ausbruch bei den MTV Video Awards, als Taylor Swift gewann", twitterte der Reporter. "Wenn das nicht präsidial ist!" Nachdem er erkannt hatte, was er angerichtet hatte, löschte Moran den Beitrag umgehend - aber es war zu spät. Laut "Times" hat der 48-jährige Moderator und Journalist mehr als eine Million Leser auf der Internet-Plattform Twitter.

Auch Kanye West entschuldigte sich nach dem Eklat brav in seinem Blog: "Es war Taylors Moment und ich hatte kein Recht, ihn ihr zu nehmen. Es tut mir wirklich leid." Doch er hatte längst den Unwillen der Öffentlichkeit auf sich gezogen.

In Jay Lenos neuer Talkshow sagte West, er brauche ein wenig Zeit, um über den Vorfall nachzudenken. "Es war grob, Punkt", sagte er zerknirscht. Auf Lenos Frage, was Wests Mutter wohl davon gehalten hätte, wurde der Rapper still und erklärte dann, dass sie ihm die Leviten gelesen hätte. West hatte eine sehr enge Beziehung zu seiner Mutter Donda, die im November 2007 verstarb.

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