Hessische Biografie
Weitere Informationen
GND-Nummer
130346721
Saure, Wilhelm [ID = 7828]
- * 25.9.1899 Rattlar (Waldeck), † 18.4.1951 Frankfurt am Main
Prof. Dr. jur. – Lehrer, Jurist, Politiker, Abgeordneter - Wirken ↑
-
Werdegang:
- Volksschule in Rattlar und Rhena, Gymnasium in Korbach; Abitur
- 1915-1918 Kriegsteilnehmer
- 1919-1921 Lehrerseminar Frankenberg
- 1921-1925 Lehrer
- 1926-1930 Studium der Rechts- und Staatswissenschaften, erste und zweite Staatsprüfung; Promotion
- mehrjährige Tätigkeit im Justiz-, Verwaltungs- und Hochschuldienst
- 1.5.1933 Mitglied der NSDAP
- 13.3.1935 Eintritt in die SS, Sprecher am Schulungslehrgang für SS-Ärzte zu Siedlungsfragen und Erbhofgesetz (Herbst 1935)
- Oberführer im Rassen- und Siedlungshauptamt SS
- zuletzt Sturmbannführer der Waffen-SS
- 1935 Ministerialrat im Reichs- und Preußischen Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft
- Ministerialdirektor im Reichsernährungsministerium
- Senatspräsident am Reichserbhofgericht
- 1938-1940 ordentlicher Professor für Bürgerliches Recht, Agrar- und Wirtschaftsrecht in Göttingen
- 1940 SS-Oberführer
- 1940-1945 ordentlicher Professor für Bürgerliches Recht, Agrar- und Wirtschaftsrecht in Prag
- 1941 Rektor der Universität Prag
- 1942 Einsatz bei der SS-Division „Das Reich“ der Waffen-SS
- 1944 Leiter des Deutschen Wissenschaftlichen Instituts in Bratislava
- 1.12.1950-18.4.1951 Mitglied des Hessischen Landtags für den Wahlkreis 3: Landkreis Waldeck (FDP), Nachfolger: Hans Ploetz
-
Funktion:
- Hessen, 02. Landtag, Mitglied (FDP), 1950-1951
-
Werke:
- Die völkerrechtliche Stellung des Rheins (1931)
- mit Hermann Reischle, Der Reichsnährstand. Aufbau, Aufgaben und Bedeutung (1934, 3. Aufl. 1940)
- Das Reichserbhofgesetz. Leitfaden und Textausgabe des großdeutschen Reichserbhofrechts. Mit dem Wortlaut des Reichserbhofgesetzes und aller Verordnungen nebst Verweisungen (1933, 6. Aufl. 1941)
- Reichsnährstandsgesetze (1935)
- (Bearb.), Deutsches Agrarrecht. Das Recht des Bauern und der Landwirtschaft mit Forst- und Jagdrecht. Textausgabe mit Einleitung, Anmerkungen und Verweisungen. Stand vom 1.3.1944 (1944)
- (Hrsg.), Das Landwirtschaftsrecht in Hessen. Grundstücksverkehr, Landpacht, Landbewirtschaftung, Bäuerliches Erbrecht (1950)
-
Lebensorte:
- Rattlar; Rhena; Korbach
- Familie ↑
-
Vater:
Saure, Wilhelm, Handelsmann
-
Mutter:
Emde, Friedericke
- Nachweise ↑
-
Quellen:
- HStAM Bestand 922 Nr. 10746 (Usseln, Geburtsnebenregister, 1899, Nr. 43)
-
Literatur:
- Kirschner, Abschlussbericht der Arbeitsgruppe zur Vorstudie „NS-Vergangenheit ehemaliger hessischer Landtagsabgeordneter“ der Kommission des Hessischen Landtags für das Forschungsvorhaben „Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen“, Wiesbaden 2013, S. 14, 22, 25, 31-33, 40, 49
- Klausch, Braunes Erbe – NS-Vergangenheit hessischer Landtagsabgeordneter der 1.–11. Wahlperiode (1946–1987), hrsg. von der Fraktion Die Linke im Hessischen Landtag, Oldenburg/Wiesbaden 2011, S. 12, 14, 16 f.
- Lengemann, MdL Hessen 1808–1996. Biographischer Index, Marburg 1996, S. 321
- Lengemann, Das Hessen-Parlament 1946–1986, Frankfurt am Main 1986, S. 370
- Becker, Hessischer Landtag 1946–1954, Wiesbaden 1978, S. 60
- Stockhorst, Fünftausend Köpfe. Wer war was im Dritten Reich?, Velbert/Kettwig 1967, S. 358
-
Bildquelle:
Archiv des Hessischen Landtags
- Zitierweise ↑
- „Saure, Wilhelm“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/130346721> (Stand: 10.2.2025)