3x Bishorn
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Nein, ich habe das Bishorn nicht physisch drei Mal bestiegen. Mehr so drei Mal im übertragenen Sinn: "S'erscht, s'einzig und s'letscht Mal"!
Es war ein langgehegter Traum, mit meiner Frau gemeinsam auf einen "leichten" 4'000er zu gehen. Und da wir beide noch nie auf dem Bishorn waren, wählten wir diesen Berg aus... Nächstes Mal wird es aber ein "schwierigerer" Gipfel sein, dafür nicht so ein anstrengender ;-)
Ich glaube, das Bishorn ist der meist-unterschätzte 4000er. Also das Breithorn ist ja wirklich einfach, und das Allalinhorn auch nicht so wahnsinnig schwierig. Aber hier kam ich ins Schwitzen!
Beim Bishorn ist aber schon der Hüttenzustieg zur Tracuit-Hütte ein Gewaltsmarsch. Ich bezeichne mich nicht gerade als Ausdauer-Athlet, allerdings auch nicht als Püppchen. Doch diese 1600 Höhenmeter rauf rauf und rauf schlauchten auch mich! Angeschrieben ist unten 4-5h. Wir brauchten gerade 4 1/2h und angesichts unseres Formstandes war ich damit sehr zufrieden!
Allerdings ist Zinal (zumindest von uns zu Hause) auch "etwas" abgelegen. Um 6:25 verliessen wir das Haus, dann stiegen wir 5x um und um 12:22 Uhr erreichten wir Zinal. Und eben, um 17 Uhr betraten wir die Hütte. Geschafft!
Jetzt kommts: Ist die Tracuit-Hütte wirklich so schlimm wie man immer hört? Definitiv NEIN, wenn man mich fragt!
Erster Kontakt war am Montag die Reservation am Telefon. Der Hüttenwart könne nicht gut deutsch, sagte er mir sehr freundlich. Ok, mit meinem Französisch schaffte ich es, für Dienstag für zwei Personen zu reservieren. Und seine Deutschkenntnisse reichten um meine Telefonnummer zu verstehen. Denn ich hätte die Zahlen auf Französisch nicht aussprechen können ;-)
Auch die restliche Hüttencrew war sehr freundlich! Ja, die Betten waren sehr hart, aber ich hatte mehr Platz als in anderen Hütten auch schon! Ok, die Hütte war bei weitem nicht voll belegt. So reichten auch die beiden offenen WC völlig aus. Die sind schon nicht luxusklasse ;-) Und die Geste, dass zuerst ein Zimmer gefüllt wird und danach erst das zweite (was bei uns nicht mehr nötig war) finde ich persönlich auch nicht soooo toll.
ABER, bald wird sich das alles ändern, denn der Neubau der Hütte ist in vollem Gange und ich denke, sie wird bald fertig sein!
Zurück zur Tour... Also, auf der Hütte angekommen, gut gespiesen, sehr gut geschlafen (auch wenn hart), früh aufgestanden:
Wir wollten nicht unbedingt als erste gehen, was aber auch nicht möglich war. Denn drei Seilschaften wollten aufs Weisshorn, zwei davon sind um ca. 2 Uhr aufgestanden und ein paar Leute machten um Mitternacht Radau. Obwohl ich nicht weiss, ob die dann ins Bett kamen oder auch schon aufstanden ;-)
Um halb 6 trotteten wir im Schein der Stirnlampe los, kurze Zeit später seilten wir uns am Gletscherrand an und schlängelten uns durch die Spalten. Ja, es gibt sie, die Spalten auf dem Weg zum Bishorn. Und die nicht nur vereinzelt! Lustigerweise trafen wir den ganzen Tag (wenige) Leute an, die nicht angeseilt aufs Bishorn gingen. Wenigerlustigerweise können diese leicht in einer Spalte verschwinden. Ich verstehe das einfach nicht ganz...
Ich selber bin auch (allerdings aus Dummheit) in eine Spalte gestanden. Nicht in eine grosse, aber es reichte, dass das Schienbein (am Spaltenrand angeschlagen) und der Zeigefinger (am Pickel eingeklemmt) doch noch eine Weile schmerzten.
Bald wurde es heller und auch steiler. Die Lampe war nicht mehr nötig. Dafür schlug wieder der Konditionshammer zu. Nicht fest, aber stetig ;-) So drosselten wir das Tempo und schritten langsam aufwärts. Die Route ist nicht zu verfehlen, also nicht wenn man bei ähnlichen Verhältnissen geht wie wir. Dann ist man auch nie wirklich alleine ;-)
Wobei, auf dem Gipfel waren wir alleine. Wir zwei, der "Nebel" und der "Wind". Nicht mal die sonst so begehrte "Aussicht" war dabei... Die Wolken hingen so an den Gipfel rum. Die zwei Weisshorn-Seilschaften kamen uns schon früh entgegen. Deren Entscheid hielt ich für richtig. Denn auch später (sogar beim Abstieg nach Zinal) war das Weisshorn immer in Nebel gehüllt.
Eben, auf dem Gipfel, es dauerte lange bis wir oben waren. Etwa 3,5h, mit 3h hatte ich gerechnet. Aber es war streng und ja, die Kondition ;-)
Der Abstieg ging dann aber wieder gut, bis auf die Knieschmerzen, welche langsam einsetzten... Der Suppen-Halt in der Hütte und auch die weiteren kurzen Stopps beim Abstieg nach Zinal taten gut. Endlich erreichten wir Zinal. Das war so kurz vor 15 Uhr. Und weiter bedeutet das, um 21:40 zu Hause durch die Haustüre treten... ;-)
Fazit:
Ein weiterer 4'000er bestiegen. Aber das war schon auch das Highlight der Tour! Ok, nein, die Hütte ist besser als ihr Ruf. Aber der Hüttenzustieg ist ewig lange. Und die Tour auf das Bishorn mit den Spalten nicht zu unterschätzen. Zudem geht der Abstieg vom Bishorn nach Zinal mit 2500 Höhenmeter recht in die Knie... Also dass ich wieder mal aufs Bishorn steige bezweifle ich... :-(
Es war ein langgehegter Traum, mit meiner Frau gemeinsam auf einen "leichten" 4'000er zu gehen. Und da wir beide noch nie auf dem Bishorn waren, wählten wir diesen Berg aus... Nächstes Mal wird es aber ein "schwierigerer" Gipfel sein, dafür nicht so ein anstrengender ;-)
Ich glaube, das Bishorn ist der meist-unterschätzte 4000er. Also das Breithorn ist ja wirklich einfach, und das Allalinhorn auch nicht so wahnsinnig schwierig. Aber hier kam ich ins Schwitzen!
Beim Bishorn ist aber schon der Hüttenzustieg zur Tracuit-Hütte ein Gewaltsmarsch. Ich bezeichne mich nicht gerade als Ausdauer-Athlet, allerdings auch nicht als Püppchen. Doch diese 1600 Höhenmeter rauf rauf und rauf schlauchten auch mich! Angeschrieben ist unten 4-5h. Wir brauchten gerade 4 1/2h und angesichts unseres Formstandes war ich damit sehr zufrieden!
Allerdings ist Zinal (zumindest von uns zu Hause) auch "etwas" abgelegen. Um 6:25 verliessen wir das Haus, dann stiegen wir 5x um und um 12:22 Uhr erreichten wir Zinal. Und eben, um 17 Uhr betraten wir die Hütte. Geschafft!
Jetzt kommts: Ist die Tracuit-Hütte wirklich so schlimm wie man immer hört? Definitiv NEIN, wenn man mich fragt!
Erster Kontakt war am Montag die Reservation am Telefon. Der Hüttenwart könne nicht gut deutsch, sagte er mir sehr freundlich. Ok, mit meinem Französisch schaffte ich es, für Dienstag für zwei Personen zu reservieren. Und seine Deutschkenntnisse reichten um meine Telefonnummer zu verstehen. Denn ich hätte die Zahlen auf Französisch nicht aussprechen können ;-)
Auch die restliche Hüttencrew war sehr freundlich! Ja, die Betten waren sehr hart, aber ich hatte mehr Platz als in anderen Hütten auch schon! Ok, die Hütte war bei weitem nicht voll belegt. So reichten auch die beiden offenen WC völlig aus. Die sind schon nicht luxusklasse ;-) Und die Geste, dass zuerst ein Zimmer gefüllt wird und danach erst das zweite (was bei uns nicht mehr nötig war) finde ich persönlich auch nicht soooo toll.
ABER, bald wird sich das alles ändern, denn der Neubau der Hütte ist in vollem Gange und ich denke, sie wird bald fertig sein!
Zurück zur Tour... Also, auf der Hütte angekommen, gut gespiesen, sehr gut geschlafen (auch wenn hart), früh aufgestanden:
Wir wollten nicht unbedingt als erste gehen, was aber auch nicht möglich war. Denn drei Seilschaften wollten aufs Weisshorn, zwei davon sind um ca. 2 Uhr aufgestanden und ein paar Leute machten um Mitternacht Radau. Obwohl ich nicht weiss, ob die dann ins Bett kamen oder auch schon aufstanden ;-)
Um halb 6 trotteten wir im Schein der Stirnlampe los, kurze Zeit später seilten wir uns am Gletscherrand an und schlängelten uns durch die Spalten. Ja, es gibt sie, die Spalten auf dem Weg zum Bishorn. Und die nicht nur vereinzelt! Lustigerweise trafen wir den ganzen Tag (wenige) Leute an, die nicht angeseilt aufs Bishorn gingen. Wenigerlustigerweise können diese leicht in einer Spalte verschwinden. Ich verstehe das einfach nicht ganz...
Ich selber bin auch (allerdings aus Dummheit) in eine Spalte gestanden. Nicht in eine grosse, aber es reichte, dass das Schienbein (am Spaltenrand angeschlagen) und der Zeigefinger (am Pickel eingeklemmt) doch noch eine Weile schmerzten.
Bald wurde es heller und auch steiler. Die Lampe war nicht mehr nötig. Dafür schlug wieder der Konditionshammer zu. Nicht fest, aber stetig ;-) So drosselten wir das Tempo und schritten langsam aufwärts. Die Route ist nicht zu verfehlen, also nicht wenn man bei ähnlichen Verhältnissen geht wie wir. Dann ist man auch nie wirklich alleine ;-)
Wobei, auf dem Gipfel waren wir alleine. Wir zwei, der "Nebel" und der "Wind". Nicht mal die sonst so begehrte "Aussicht" war dabei... Die Wolken hingen so an den Gipfel rum. Die zwei Weisshorn-Seilschaften kamen uns schon früh entgegen. Deren Entscheid hielt ich für richtig. Denn auch später (sogar beim Abstieg nach Zinal) war das Weisshorn immer in Nebel gehüllt.
Eben, auf dem Gipfel, es dauerte lange bis wir oben waren. Etwa 3,5h, mit 3h hatte ich gerechnet. Aber es war streng und ja, die Kondition ;-)
Der Abstieg ging dann aber wieder gut, bis auf die Knieschmerzen, welche langsam einsetzten... Der Suppen-Halt in der Hütte und auch die weiteren kurzen Stopps beim Abstieg nach Zinal taten gut. Endlich erreichten wir Zinal. Das war so kurz vor 15 Uhr. Und weiter bedeutet das, um 21:40 zu Hause durch die Haustüre treten... ;-)
Fazit:
Ein weiterer 4'000er bestiegen. Aber das war schon auch das Highlight der Tour! Ok, nein, die Hütte ist besser als ihr Ruf. Aber der Hüttenzustieg ist ewig lange. Und die Tour auf das Bishorn mit den Spalten nicht zu unterschätzen. Zudem geht der Abstieg vom Bishorn nach Zinal mit 2500 Höhenmeter recht in die Knie... Also dass ich wieder mal aufs Bishorn steige bezweifle ich... :-(
Tourengänger:
MunggaLoch

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