2-Tagestour - Säntis - Altmann - Nädliger
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Fast nicht zu toppen sind die Verhältnisse, die wir bei unserer grandiosen 2-Tagestour im Alpstein vorgefunden haben. Nebel in den Tälern, aber oben Sonne pur mit Wärme und auch schon beinhart gefrorenem Schnee in den Schattenlagen. Dazu die tolle Fernsicht und das Herbstlicht, das die Landschaft in ein ganz anderes Licht taucht, als man es vom Sommer gewohnt ist und dazu der Sonnenuntergang und Sonnenaufgang auf dem höchsten Gipfel des Alpsteins. Die Tour bot keine alpinistische Herausforderungen, war aber Genuss auf höchstem Niveau, von dem wir die nächste Zeit unter der Nebeldecke zehren können.
1. Tag: Wildhaus – Gamplüt – Flis Schafboden – Schooss – Chalbersäntis – Säntis
Spät, erst um 11 Uhr sind wir vom großen Parkplatz in Wildhaus (1090 m) losgelaufen. Aber wir mussten ja nur auf den Berg und nicht wie sonst, auch wieder ins Tal absteigen. Über Gamplüt (1354 m) gingen wir weiter, um den Wildhuser Schafberg herum, in Richtung Flis Schafboden. Der Berg spendete noch Schatten, obwohl man den um diese Jahreszeit nicht unbedingt braucht, und erst wenige Minuten bevor wir nach etwa 2 Stunden am Berggasthaus Flis Schafboden (1729 m) ankamen, traf auch dort die Sonne ein. Anstatt zielstrebig dem Gipfel zustreben war erst einmal ein entspannten Einkehren angesagt. Wir hatten ja nichts zu pressieren. Zwei Welpen tollten um uns herum und machten den Aufenthalt kurzweilig.
Gestärkt mit einem klaren Most machen wir uns auf den Weg, der noch ein kurzes Stück Richtung Rotsteinpass führte bis zum P. 1867. Hier zweigt der Steilaufstieg zum Chalbersäntis ab, eine Route, die uns in unserer Tourensammlung noch fehlte. Über schrofendurchsetzte Rasenhänge führte der Pfad (T 3). Trockene Verhältnisse, wie wir sie hatten, sind bei dem steilen, aber unschwierigen Gelände sicher von Vorteil. Wir querten durch den Schooss in Richtung Gir, der dem Säntis südlich vorgelagert ist. Eine plattige Felszone wird westlich umgangen und bald einmal standen wir an dem Wegweiser, den man auf dem Lisengrat passiert.
Der Blick zum Tagesziel Säntis (2502 m) zeigte, dass die Seilbahntouristen noch die Terrasse bevölkerten, was man angesichts der traumhaften Verhältnisse nicht verübeln konnte. Da sich 8 Stunden nach dem Frühstück der Hunger einstellte, haben wir daher erst einmal eine Brotzeit gemacht. Der Blick ging in das Appenzeller Land hinaus, von dem aber so gut wie nichts zu sehen war. Die Nebeldecke reichte über 1000 m hinaus und stieg im Laufe des Spätnachmittags noch weiter.
Schließlich haben wir noch das Schlussstück über den Chalbersäntis hinter uns gebracht und sind nach 4 Stunden reiner Gehzeit am Berggasthaus „Alter Säntis“ angekommen, wo wir gleich unser 2-Bett-Zimmer bezogen und dann die letzten Sonnenstrahlen auf der Terrasse genossen haben. In der Gewissheit oben bleiben zu können, mundete das Bier gleich noch mal so gut. Die Tagestouristen verzogen sich, wir vertraten noch ein wenig die Füße, genossen den Blick auf das Nebelmeer, das mittlerweile auch das Toggenburg vollständig bedeckte.
Am Abend bestand nach einem schmackhaften Steinbockpfeffer, kein Wunder sahen wir den ganzen Tag keine, in gemütlicher Runde noch die Gelegenheit den Flüssigkeitshaushalt wieder aufzufüllen bis um 23.00 Uhr die Lichter gelöscht wurden. Auch wenn im 2-Bettzimmer keine störenden Geräusche zu vernehmen waren, haben wir miserabel geschlafen, was vermutlich mit der Höhenlage zusammenhing.
2. Tag: Säntis – Lisengrat – Rotsteinpass – Altmannsattel – Altmann – Nädliger – Jöchli – Wildhuser Schafboden – Flüerentobel – Wildhaus
Zeitig nahmen wir das reichliche Frühstück ein. Gut, dass es mit dem vollen Bauch erst einmal bergab zum Lisengrat ging, der auf der Nordseite doch einige hartgefrorene Schneefelder aufwies. Die heutigen Verhältnisse zeigten sehr gut, warum die Drahtseile keineswegs unnötig sind und hätten nicht fleißige und tapfere Männer die Route vor über 100 Jahren aus dem Fels gesprengt, würde wohl kaum jemand die Verbindung Säntis zum Rotsteinpass bewältigen können. Um die frühe Uhrzeit war die Welt am Lisengrat noch in Ordnung, im Laufe des Tages werden hier wohl wieder Hundertschaften unterwegs gewesen sein.
Das Berggasthaus Rotsteinpass (2120 m) lag noch vollständig im Schatten, ebenfalls die Fliswand, über die wir ebenfalls durch Drahtseile bestens gesichert zum Altmannsattel (2338 m) aufstiegen. Die Strecke zum nächsten Altmannsattel war schnell zurückgelegt. Die Rucksäcke haben wir dort deponiert und sind noch zum Gipfelkreuz (2438 m) hochgekraxelt. Der Schnee war kein Hindernis mehr, und nachdem wir schon ein paar Mal oben waren, haben wir den Weg dorthin recht routiniert zurückgelegt (T 5-/I)
Der Schaffhauser Kamin war am Gipfel Gesprächsthema. Dass man den Rucksack an einer Reepschnur nachziehen könne (
seeger lässt grüßen), haben wir vernommen. 2 Frauen haben sich dann auch vertrauensvoll einem Mann angeschlossen und den Schaffhauser Kamin von oben in Angriff genommen. Hoffentlich sind sie gut unten angekommen oder haben rechtzeitig den Rückzug nach oben angetreten.
Wir stiegen wieder zum Altmannsattel ab und machten uns auf, ab hier weiss-blau-weiss markiert (T 4), zum Nädligergrat, was immer wieder ein tolles Erlebnis ist, wenn man das Karrenfeld auf der Südseite durchschreiten und -kraxeln darf. Nächstes Ziel war das Jöchli (2335 m), damit meine ich nicht den Übergang neben dem Moor, sondern den kleinen Gipfel, der mit einer Felswand nach Süden abfällt. Bei der Brotzeit konnten wir mit dem Fernglas einen Bezwinger der Ostwandrinne am Wildhuser Schafberg beobachten.
Unten Richtung Toggenburg und Rheintal war das Nebelmeer zu sehen, in das wir beim Abstieg noch vor dem Flüerentobel eintauchten. Im dichten Nebel bewältigten wir auch noch diesen Abschnitt, den ich mittlerweile noch mehr als das Brüeltobel verfluche, und nach 5 ½ Stunden reiner Gehzeit kamen wir in Wildhaus an. Fast 2000 Hm Abstieg am heutigen Tag sind nicht ganz spurlos an uns vorrüber gegangen.
Fazit:
Wir haben zwei gelungene Tage im Alpstein erleben dürfen. Die Stimmung abends auf dem Berg war sehr speziell. Nette Leute haben wir kennengelernt und Erfahrungen ausge tauscht. Die Bewirtung im "Alten Säntis" war hervorragend. Wir kommen sicher wieder.
1. Tag: Wildhaus – Gamplüt – Flis Schafboden – Schooss – Chalbersäntis – Säntis
Spät, erst um 11 Uhr sind wir vom großen Parkplatz in Wildhaus (1090 m) losgelaufen. Aber wir mussten ja nur auf den Berg und nicht wie sonst, auch wieder ins Tal absteigen. Über Gamplüt (1354 m) gingen wir weiter, um den Wildhuser Schafberg herum, in Richtung Flis Schafboden. Der Berg spendete noch Schatten, obwohl man den um diese Jahreszeit nicht unbedingt braucht, und erst wenige Minuten bevor wir nach etwa 2 Stunden am Berggasthaus Flis Schafboden (1729 m) ankamen, traf auch dort die Sonne ein. Anstatt zielstrebig dem Gipfel zustreben war erst einmal ein entspannten Einkehren angesagt. Wir hatten ja nichts zu pressieren. Zwei Welpen tollten um uns herum und machten den Aufenthalt kurzweilig.
Gestärkt mit einem klaren Most machen wir uns auf den Weg, der noch ein kurzes Stück Richtung Rotsteinpass führte bis zum P. 1867. Hier zweigt der Steilaufstieg zum Chalbersäntis ab, eine Route, die uns in unserer Tourensammlung noch fehlte. Über schrofendurchsetzte Rasenhänge führte der Pfad (T 3). Trockene Verhältnisse, wie wir sie hatten, sind bei dem steilen, aber unschwierigen Gelände sicher von Vorteil. Wir querten durch den Schooss in Richtung Gir, der dem Säntis südlich vorgelagert ist. Eine plattige Felszone wird westlich umgangen und bald einmal standen wir an dem Wegweiser, den man auf dem Lisengrat passiert.
Der Blick zum Tagesziel Säntis (2502 m) zeigte, dass die Seilbahntouristen noch die Terrasse bevölkerten, was man angesichts der traumhaften Verhältnisse nicht verübeln konnte. Da sich 8 Stunden nach dem Frühstück der Hunger einstellte, haben wir daher erst einmal eine Brotzeit gemacht. Der Blick ging in das Appenzeller Land hinaus, von dem aber so gut wie nichts zu sehen war. Die Nebeldecke reichte über 1000 m hinaus und stieg im Laufe des Spätnachmittags noch weiter.
Schließlich haben wir noch das Schlussstück über den Chalbersäntis hinter uns gebracht und sind nach 4 Stunden reiner Gehzeit am Berggasthaus „Alter Säntis“ angekommen, wo wir gleich unser 2-Bett-Zimmer bezogen und dann die letzten Sonnenstrahlen auf der Terrasse genossen haben. In der Gewissheit oben bleiben zu können, mundete das Bier gleich noch mal so gut. Die Tagestouristen verzogen sich, wir vertraten noch ein wenig die Füße, genossen den Blick auf das Nebelmeer, das mittlerweile auch das Toggenburg vollständig bedeckte.
Am Abend bestand nach einem schmackhaften Steinbockpfeffer, kein Wunder sahen wir den ganzen Tag keine, in gemütlicher Runde noch die Gelegenheit den Flüssigkeitshaushalt wieder aufzufüllen bis um 23.00 Uhr die Lichter gelöscht wurden. Auch wenn im 2-Bettzimmer keine störenden Geräusche zu vernehmen waren, haben wir miserabel geschlafen, was vermutlich mit der Höhenlage zusammenhing.
2. Tag: Säntis – Lisengrat – Rotsteinpass – Altmannsattel – Altmann – Nädliger – Jöchli – Wildhuser Schafboden – Flüerentobel – Wildhaus
Zeitig nahmen wir das reichliche Frühstück ein. Gut, dass es mit dem vollen Bauch erst einmal bergab zum Lisengrat ging, der auf der Nordseite doch einige hartgefrorene Schneefelder aufwies. Die heutigen Verhältnisse zeigten sehr gut, warum die Drahtseile keineswegs unnötig sind und hätten nicht fleißige und tapfere Männer die Route vor über 100 Jahren aus dem Fels gesprengt, würde wohl kaum jemand die Verbindung Säntis zum Rotsteinpass bewältigen können. Um die frühe Uhrzeit war die Welt am Lisengrat noch in Ordnung, im Laufe des Tages werden hier wohl wieder Hundertschaften unterwegs gewesen sein.
Das Berggasthaus Rotsteinpass (2120 m) lag noch vollständig im Schatten, ebenfalls die Fliswand, über die wir ebenfalls durch Drahtseile bestens gesichert zum Altmannsattel (2338 m) aufstiegen. Die Strecke zum nächsten Altmannsattel war schnell zurückgelegt. Die Rucksäcke haben wir dort deponiert und sind noch zum Gipfelkreuz (2438 m) hochgekraxelt. Der Schnee war kein Hindernis mehr, und nachdem wir schon ein paar Mal oben waren, haben wir den Weg dorthin recht routiniert zurückgelegt (T 5-/I)
Der Schaffhauser Kamin war am Gipfel Gesprächsthema. Dass man den Rucksack an einer Reepschnur nachziehen könne (

Wir stiegen wieder zum Altmannsattel ab und machten uns auf, ab hier weiss-blau-weiss markiert (T 4), zum Nädligergrat, was immer wieder ein tolles Erlebnis ist, wenn man das Karrenfeld auf der Südseite durchschreiten und -kraxeln darf. Nächstes Ziel war das Jöchli (2335 m), damit meine ich nicht den Übergang neben dem Moor, sondern den kleinen Gipfel, der mit einer Felswand nach Süden abfällt. Bei der Brotzeit konnten wir mit dem Fernglas einen Bezwinger der Ostwandrinne am Wildhuser Schafberg beobachten.
Unten Richtung Toggenburg und Rheintal war das Nebelmeer zu sehen, in das wir beim Abstieg noch vor dem Flüerentobel eintauchten. Im dichten Nebel bewältigten wir auch noch diesen Abschnitt, den ich mittlerweile noch mehr als das Brüeltobel verfluche, und nach 5 ½ Stunden reiner Gehzeit kamen wir in Wildhaus an. Fast 2000 Hm Abstieg am heutigen Tag sind nicht ganz spurlos an uns vorrüber gegangen.
Fazit:
Wir haben zwei gelungene Tage im Alpstein erleben dürfen. Die Stimmung abends auf dem Berg war sehr speziell. Nette Leute haben wir kennengelernt und Erfahrungen ausge tauscht. Die Bewirtung im "Alten Säntis" war hervorragend. Wir kommen sicher wieder.
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