Guido Buchwald

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Guido Buchwald
Guido Buchwald 2012 im Studio bei Markus Lanz
Personalia
Voller Name Guido Ulrich Buchwald
Geburtstag 24. Januar 1961
Geburtsort West-BerlinDeutschland
Größe 188 cm
Position Abwehr, Mittelfeld
Junioren
Jahre Station
1969–1977 SV Wannweil
1977–1978 TSV Pliezhausen
1978–1979 Stuttgarter Kickers
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1979–1983 Stuttgarter Kickers 146 (18)
1983–1994 VfB Stuttgart 325 (28)
1994–1997 Urawa Red Diamonds 127 (11)
1998–1999 Karlsruher SC 40 0(3)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1980 Deutschland U-21 1 0(0)
1983–1984 Olympiaauswahlmannschaft 9 0(1)
1984–1994 Deutschland 76 0(4)
Stationen als Trainer
Jahre Station
1999 Karlsruher SC (interim)
2004–2007 Urawa Red Diamonds
2007 Alemannia Aachen
2012 Stuttgarter Kickers (interim)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.
Guido Buchwald, 2004

Guido „Diego“ Ulrich Buchwald (* 24. Januar 1961 in West-Berlin) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler und -trainer.

Als Höhepunkt seiner Karriere gilt sein Einsatz im siegreichen Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft 1990 als Gegenspieler von Diego Maradona.[1] Mit dem VfB Stuttgart wurde er 1984 und 1992 Deutscher Meister.

Heute gehört Buchwald dem Kuratorium der Stiftung Jugendfußball an.

Stationen als Spieler

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Buchwald wurde in Berlin geboren und lebte ab 1962 in Wannweil, wo er auch das Fußballspielen erlernte. Mit den Stuttgarter Kickers wurde er Deutscher A-Jugendmeister der Saison 1978/79. Der ausgebildete Elektroinstallateur begann seine Bundesliga-Laufbahn in der Saison 1983/84 beim VfB Stuttgart, für den er insgesamt 325 Bundesligaspiele absolvierte und dabei 28 Tore erzielte.

Mit dem VfB erreichte er 1986 das DFB-Pokal-Endspiel und 1989 das UEFA-Pokal-Finale, welche jedoch beide verloren wurden. Er wurde zweimal Deutscher Meister (1984 und 1992). Am letzten Spieltag der Saison 1991/92 entschied Buchwald mit einem Kopfballtor zum 2:1 bei Bayer Leverkusen in der 86. Spielminute die Meisterschaft für den VfB Stuttgart.

1994 wechselte der 76-fache deutsche Nationalspieler nach Japan in die J. League, in der er 127 Spiele (11 Tore) für die Urawa Red Diamonds bestritt. Gegen Ende der Saison 1997/98 kehrte er nach Deutschland zum abstiegsbedrohten Karlsruher SC zurück. Für den KSC bestritt er in dieser Saison noch neun Bundesligaspiele, konnte den Abstieg aber nicht verhindern. In der folgenden Saison kam Buchwald weitere 31-mal in der 2. Bundesliga zum Einsatz.[2] Er beendete danach seine aktive Karriere.

2007 durfte Buchwald die Meisterschale, die er 15 Jahre zuvor noch selbst als VfB-Kapitän erhalten hatte, an seinen Nachfolger Fernando Meira überreichen.

Insgesamt absolvierte Buchwald 76 Einsätze für die A-Nationalmannschaft, schoss dabei vier Tore[3] und erhielt zwei Gelbe Karten. Er debütierte am 22. Mai 1984 im Spiel gegen Italien anlässlich des 80. Gründungstags der FIFA und gehörte anschließend zum Aufgebot für die EM 1984, bei der die DFB-Auswahl bereits in der Vorrunde ausschied. Anschließend nahm er mit der Olympiaauswahl am olympischen Fußballturnier in Los Angeles teil. Für die Weltmeisterschaft 1986 in Mexiko nominierte ihn Teamchef Franz Beckenbauer nicht.

Bei der EM 1988 prallte er im Spiel gegen Dänemark mit Flemming Povlsen zusammen und zog sich dabei eine Platzwunde zu. Nachdem diese genäht war, kehrte er auf den Platz zurück, musste dann aber aufgrund einer Leistenzerrung ausscheiden. Die EM war für ihn damit beendet. Bei der EM 1992 in Schweden brach Buchwald nach einem Kopfballduell bewusstlos zusammen und erlitt dabei eine Verlegung der Atemwege. Der Masseur der Nationalelf, Adolf Katzenmeier, rettete ihm das Leben.

Bei der Weltmeisterschaft von 1990 war Buchwald Stammspieler und absolvierte alle sieben Spiele der Nationalmannschaft. Seinen Spitznamen „Diego“ verdankt er nicht seiner starken Leistung im Finale gegen Maradona, den er über die gesamte Spielzeit nicht zur Entfaltung kommen ließ; vielmehr erhielt er diesen bereits nach dem Achtelfinale aufgrund des Übersteigers vor seiner Flanke zu Jürgen Klinsmanns 1:0 gegen die Niederlande.

Für seine sportlichen Erfolge wurde er – zusammen mit der Weltmeistermannschaft – mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet.

Sportdirektor und Trainer

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Nach seinem Karriereende als Spieler wurde Buchwald Sportdirektor beim KSC, mit dem er ab- und in der folgenden Saison wieder in die Zweite Bundesliga aufstieg. Im Jahr 2001 wechselte er zu seinem früheren Klub, den Stuttgarter Kickers, und nahm dort in Teilzeitarbeit die gleiche Position ein. Später wurde er sportlicher Berater bei den Urawa Red Diamonds und arbeitete ab dem 1. Januar 2004 bei seinem ehemaligen Klub als Trainer. Nach zwei Vizemeisterschaften 2004 und 2005 gelang seinem Team 2005 mit dem Gewinn des Kaiserpokals (japanischer Pokal) ein lange erhoffter Titelgewinn. 2006 sicherten sich die Urawa Red Diamonds am letzten Spieltag der J-League die erste Meisterschaft seit der Umbenennung 1992. Zuletzt hatte der Verein die japanische Meisterschaft als Mitsubishi FC im Jahre 1982 gewonnen. Nur wenige Tage später wiederholte das Team im Endspiel um den Kaiserpokal seinen Vorjahrestriumph mit einem 1:0-Erfolg gegen Gamba Osaka und sicherte sich das Double. Mit diesem doppelten Titelgewinn und der Wahl zum Trainer des Jahres 2006 in Japan beendete „Guido-San“ im Dezember 2006 sein Traineramt in Asien.

Am 11. Juni 2007 unterzeichnete Buchwald beim Bundesliga-Absteiger Alemannia Aachen einen Zweijahresvertrag als Cheftrainer. Er folgte damit auf Michael Frontzeck, der nach dem nicht geglückten Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga sein Amt zur Verfügung gestellt hatte. Für Buchwald war Aachen die erste Trainerstation in Deutschland. Am 26. November 2007 wurde er entlassen, nachdem seine Mannschaft zu diesem Zeitpunkt nur den neunten Tabellenplatz belegt hatte. Insbesondere die „schwache Leistung“ des Teams in Auswärtsspielen, für die Buchwald keine Erklärung fand,[4] war Grund für die Trennung. Seit dem 1. Dezember 2010 war Buchwald im Präsidium der Stuttgarter Kickers für das Ressort Fußball/1. Mannschaft verantwortlich. Unter seiner Führung gelang in der Saison 2011/2012 der Aufstieg in die 3. Liga. Dort übernahm Buchwald im Laufe der Saison 2012/2013 nach einer Serie von Niederlagen im November 2012 interimsweise das Traineramt, nachdem Aufstiegstrainer Dirk Schuster von seinen Aufgaben entbunden wurde. Zur Rückrunde der Saison 2012/2013 wurde mit Gerd Dais schließlich ein neuer Trainer verpflichtet und Buchwald kehrte auf seinen Posten im Präsidium des Vereins zurück. Am 1. Oktober 2013, einen Tag nach Verpflichtung des neuen Trainers Horst Steffen, trat er mit sofortiger Wirkung von diesem Posten zurück.

Ab 2015 arbeitete er für den VfB Stuttgart als Scout[5] sowie als Mitarbeiter für Internationalisierung[6] auf dem asiatischen Markt. Am 4. Februar 2019 trat Buchwald aufgrund vereinsinterner Differenzen von all seinen Ämtern zurück.[7]

Buchwald ist stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Morgenstern AG (vormals Morgenstern + Buchwald GmbH), einem Anbieter von Output- und Dokumenten-Management-Systemen. Er ist Pate der Jugendherberge Stuttgart International[8] und der Familienherberge Lebensweg, einer Hilfsorganisation für Familien mit schwerstkranken Kindern.[9]

Buchwald beantragte und bezieht eine Verletztenrente der deutschen gesetzlichen Unfallversicherung. Zudem war er Klient einer Spezialagentur, die Sportler berät, um Maximalerträge aus jener Rente zu erhalten.[10]

2024 wurde Buchwald in die Hall of Fame des deutschen Fußballs aufgenommen.[11]

Erfolge als Spieler

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Commons: Guido Buchwald – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Sportgespräch: „Als Diego Diego kalt stellte“, Deutschlandfunk am 5. Juli 2015.
  2. Matthias Arnhold: Guido Buchwald – Matches and Goals in Bundesliga. Rec.Sport.Soccer Statistics Foundation, 23. Juli 2015, abgerufen am 21. August 2015.
  3. Matthias Arnhold: Guido Buchwald – International Appearances. Rec.Sport.Soccer Statistics Foundation, 23. Juli 2015, abgerufen am 21. August 2015.
  4. „Alemannia entlässt Buchwald“, Kicker-Onlinedienst vom 26. November 2007
  5. Weichenstellungen. VfB Stuttgart 1893 e. V., 25. Mai 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. Mai 2015; abgerufen am 28. Mai 2015.
  6. Die Pressekonferenz der Vereinsführung in voller Länge. (Video) VfB Stuttgart 1893 e. V., 25. Mai 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. Mai 2015; abgerufen am 28. Mai 2015 (ab 27:35 min).
  7. Buchwald hört beim VfB auf und erhebt Vorwürfe, kicker.de, abgerufen am 4. Februar 2019
  8. Pressemitteilung (Memento vom 9. Februar 2013 im Internet Archive) der Jugendherberge Stuttgart International.
  9. Fußball-Legende Guido Buchwald. In: familienherberge-lebensweg.de, abgerufen am 15. September 2016.
  10. Michael Fröhlingsdorf: Gesetzliche Unfallversicherung: Wie Fußball-Weltmeister abkassieren. In: DER SPIEGEL. Abgerufen am 1. Januar 2021.
  11. Sextett um Schweinsteiger in die Hall of Fame aufgenommen. Abgerufen am 10. Mai 2024.