Persistenz (Chemie)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Als Persistenz bezeichnet man in der Biologie und Umweltchemie die Beständigkeit von – meist organischen[1]chemischen Verbindungen gegenüber chemisch-physikalischem und biologischem Abbau.[2]

Die Abbaubarkeit von Fremdstoffen in Organismen wird durch deren Biopersistenz bewertet, zum Beispiel, um zu beurteilen, ob Mineralfaserstäube aufgrund langdauerndem Aufenthalt in der Lunge krebserregend sein können.[3][4]

Besonders persistente Verbindungen bleiben unverändert durch physikalische, chemische oder biologische Prozesse über lange Zeiträume in der Umwelt. Einerseits ist die Persistenz als Stabilität oder Haltbarkeit erwünscht, andererseits ökologisch unerwünscht.[2]

Die große Stabilität mancher Stoffe führt bei weiterem Eintrag in die Umwelt zu Anreicherungen, die nach Aufnahme durch Organismen zu erheblichen Schadwirkungen führen können. Stoffe von hoher Persistenz und Schadpotenzial sind zum Beispiel viele organische Chlorverbindungen, etwa DDT, die beispielsweise als Schädlingsbekämpfungsmittel angewendet werden.

Besonders bei persistenten Stoffen, die lipophil sind, kann es zu Anreicherungen in der Nahrungskette kommen (Biomagnifikation).

Ist ein Stoff zwar in der Umwelt hinreichend schnell abbaubar, wird aber durch Neueintrag immer wieder nachgeliefert, so spricht man von Pseudopersistenz.[5][6]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Wissenschaft-Online-Lexika: Eintrag zu „Persistenz“ im Lexikon der Biologie. Abgerufen am 7. September 2013.
  2. a b Eintrag zu Persistenz. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 6. September 2013.
  3. Zertifikat zur Faserpersistenz, Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin, 2008.
  4. Mögliche gesundheitliche Auswirkungen bei der Verarbeitung (Memento des Originals vom 6. Februar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bgbau-medien.de, Stellungnahme der Berufsgenossenschaft Bau, abgerufen am 6. Februar 2017.
  5. Michael Angrick, Klaus Kümmerer, Lothar Meinzer: Nachhaltige Chemie. Erfahrungen und Perspektiven. Metropolis, Marburg 2006, ISBN 978-3-89518-565-6; Abstract.
  6. Christian G. Daughton: “Emerging” Chemicals as Pollutants in the Environment: a 21st Century Perspective. Renewable Resources Journal, Winter 2005, S. 13.