Der Literaturnobelpreis für Elfriede Jelinek ist ein Schock, von dem sich noch niemand ganz erholt hat. Die stotternden Gratulanten nicht, denen die abgenutzten Kampfparolen – unbequem, mutig, unerschrocken, obsessiv, sprachmächtig – nur zögernd von den Lippen perlten. Der Buchhandel nicht, der tagelang noch nicht einmal die wichtigsten Titel bereitstellen konnte. Die österreichische Schmutzpresse nicht, die sich in den eiligst zurückbeorderten Schlingen ihrer Schmähsucht verhedderte. Und zuletzt die Geehrte selbst nicht, die sich verzweifelt zeigte und den Eindruck erweckte, den Preis am liebsten an Peter Handke weiterreichen zu wollen.