Schalke 04 - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 1986/1987 - 33. Spieltag

3:1 (0:0)

Termin: Sa 13.06.1987, 15:30 Uhr
Zuschauer: 10.000
Schiedsrichter: Werner Föckler (Weisenheim)
Tore: 1:0 Bernd Dierßen (52.), 1:1 Ralf Falkenmayer (70.), 2:1 Carsten Marquardt (79.), 3:1 Jürgen Wegmann (87.)

 

>> Spielbericht <<

Schalke 04 Eintracht Frankfurt

  • Walter Junghans
  • Wilfried Hannes
  • Thomas Kruse
  • Michael Jakobs
  • Stephan Täuber
  • Michael Prus
  • Gerhard Kleppinger
  • Wolfgang Patzke
  • Olaf Thon
  • André Bistram
  • Carsten Marquardt

 


 

Wechsel
  • Bernd Dierßen für Wolfgang Patzke (46.)
  • Jürgen Wegmann für Stephan Täuber (52.)
Wechsel
Trainer
  • Rolf Schafstall
Trainer

 

 

Auswärts wie gehabt

Auf die Frankfurter Eintracht ist Verlaß. Seit dem 20. August 1985, seit 665 Tagen, seit 33 Auswärtsspielen. Seitdem sind Siege In der Fremde für die Hessen tabu. So auch gestern in Schalke. Gegen einen schwachen Gegner bewiesen die ebenfalls schwachen Frankfurter in einem enttäuschend schwachen Spiel einmal mehr ihre Unfähigkeit, Chancen zu nutzen. Smolarek brachte es sogar fertig, den Ball aus eineinhalb Metern nicht über die Linie zu bringen. Am Ende hatte die verjüngte Schalker Mannschaft vor 10.000 Zuschauern glücklich mit 3:1 (0:0) die Nase vorn. Bernd Dierßen zum 1:0 mit einem Freistoß, Carsten Marquardt zum 2:1 mit einem Fernschuß und Jürgen Wegmann zum 3:1 mit einem abgefälschten Schuß waren für die Gastgeber erfolgreich. Ralf Falkenmayer hatte zwischenzeitlich für den Ausgleich der Frankfurter gesorgt.

Eine halbe Stunde passierte im Parkstadion fast nichts, bis zur Pause dann gar nichts. Was beide Teams dem letzten treuen Rest der Zuschauer boten, spottete jeder Beschreibung. Die Leistungen mit Amateurliganiveau zu bezeichnen, hieße die Amateure zu beleidigen.

Schalke hatte bis zur Pause eine Chance. Es war bereits die 23. Minute, als Olaf Thon einen Eckball nach innen schlug und sich Michael Jakobs am höchsten reckte. Torhüter Gundelach war bereits geschlagen, doch auf der Linie stand Karl-Heinz Körbel. Der Kapitän rettete per Kopf seine Mannschaft vor einem Rückstand. Bis zur Halbzeit drohte auch keine weitere Gefahr mehr, die Eintracht-Deckung hatte mit den jungen Angreifern Bistram und Marquardt keine Probleme. Torjäger Wegmann (in der neuen Saison bei Bayern München) saß ebenso nur auf der Bank wie der Neu-Frankfurter Dietmar Roth.

Auf der Gegenseite befand sich Frankfurts bester Torschütze Janusz Turowski meistens in Bodenlage. Kaum daß er seinen Gegenspieler Jakobs nur sah, lag er schon auf dem Rasen. Nach einer besonders schönen fliegerischen Einlage im Strafraum sah Turowski in der 15. Minute zu Recht die Gelbe Karte. Immerhin war es Turowski, der Schalkes Torhüter Walter Junghans wenigstens einmal erschreckte. Nach einem Paß von Ralf Falkenmayer zog Turowski auf halblinks davon, traf mit einem beherzten Schuß aber nur das Außennetz.

Beide Trainer hatten während der Pause ihre Spieler offenbar dazu animiert, wenigstens etwas Kampfgeist zu zeigen. So kam mehr Tempo ins Spiel, und automatisch gab es auch mehr Chancen. In der 55. Minute das 1:0 für Schalke. David Mitchell hatte kurz vor der Strafraumgrenze Olaf Thon gefoult. Bernd Dierßen, in der Halbzeit für Wolfgang Patzke gekommen, zirkelte den Freistoß um die Mauer ins Eck zum 1:0. Armin Kraaz, Frankfurts Vprstopper, war darüber so böse, daß er seinem Torhüter Hansi Gundelach heftige Vorwürfe machte. Gundelach revanchierte sich mit einem kleinen Rempler an seinem Mannschaftskameraden.

Nun kam erstaunlicherweise die beste Zeit der Frankfurter Eintracht. Andreas Möller in der 65. Minute, Ralf Sievers in der 67. und schließlich David Mitchell in der 69. Minute vergaben nacheinander drei Ausgleichschancen. In der 70. Minute war es dann soweit: ein kurioser Treffer. Nach einer Stafette Smolarek - Falkenmayer vergaß Smolarek, den Ball ins Tor zu schießen, spielte noch einmal ab zu Falkenmayer, der traute sich auch nicht, paßte zurück zu Smolarek, dessen Schuß wehrte Junghans ab, und nun hatte Ralf Falkenmayer ein Einsehen und schoß den Ball zum Ausgleich unter die Latte.

Die Schalker wurden nach diesem Treffer immer schwächer, und die Eintracht schien auf der Siegesstraße. In der 78. Minute mußte einfach das 1:2 fallen. Eine Flanke von Möller verlängerte David Mitchell zu Wlodek Smolarek. Der Pole stand eineinhalb Meter vor Walter Junghans, schoß den Ball aber nicht mit dem Fuß ins Tor, sondern wollte köpfen und traf Junghans aufs Knie. Die beste Möglichkeit war vergeben.

Und wie so oft rächte sich dies. In der 82. Minute zog Marquardt vom linken Flügel parallel zum Tor auf rechts, schoß aus 18 Metern und überwand Hansi Gundelach zum 2:1. Und drei Minuten vor dem Ende erhöhte Jürgen Wegmann sogar auf 3:1. Smolarek traf zum Schluß noch einmal die Latte. Die Eintracht aber fuhr wieder einmal mit leeren Händen nach Hause.

Trainerstimmen

Rolf Schafstall (Schalte): „Aufgrund der zweiten Halbzeit haben wir verdient gewonnen. Vor der Pause hat uns die taktische Einstellung der Frankfurter große Probleme bereitet. Man hat über weite Strecken des Spiels gesehen, daß der Kräfteverschleiß bei meinen jungen Spielern sehr groß ist.“

Hans-Dieter Zahnleiter (Frankfurt): „Wenn man solche Chancen vergibt, wie Smolarek kurz vor dem Schalker 2:1, darf man sich nicht wundern, daß man auswärts seit fast zwei Jahren nicht mehr gewonnen hat.“ (Abendpost-Nachtausgabe zum Sonntag vom 14.06.1987)

 

 

>> Spieldaten <<

 





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