Bayer 05 Uerdingen - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 1986/1987 - 31. Spieltag

1:0 (1:0)

Termin: Sa 30.05.1987, 15:30 Uhr
Zuschauer: 5.000
Schiedsrichter: Hans-Heinrich Barnick (Schenefeld)
Tore: 1:0 Dietmar Klinger (14.)

 

>> Spielbericht <<

Bayer 05 Uerdingen Eintracht Frankfurt

  • Werner Vollack
  • Matthias Herget
  • Karl-Heinz Wöhrlin
  • Werner Buttgereit
  • Wolfgang Funkel
  • Dietmar Klinger
  • Franz Raschid
  • Atli Edvaldsson
  • Rudolf Bommer
  • Oliver Bierhoff
  • Stefan Kuntz

 


 

Wechsel
  • Norbert Brinkmann für Karl-Heinz Wöhrlin (79.)
  • Frank Kirchhoff für Oliver Bierhoff (83.)
Wechsel
Trainer Trainer

 

 

Eintracht ohne Glück

Die Auswärtsschwäche der Eintracht ist erschreckend: Seit dem 20.August 1985 (damals 1:0 bei Fortuna Düsseldorf), seit fast zwei Jahren also, sind die Frankfurter auf fremden Plätzen nun schon ohne Sieg, seit 32 Spielen und 647 Tagen. Denn die Eintracht unterlag auch bei Bayer Uerdingen mit 0:1 (0:1) und lieferte ihrem neuen Trainer Kalli Feldkamp Musterbeispiele ihrer Stärken und, vor allem, Schwächen. Im Feldspiel nämlich hielt die Eintracht gut mit, war teilweise sogar überlegen. Im Angriff aber haperte es, der Abschluß war sogar katastrophal. Bayer Uerdingen genügte ein Tor von Dietmar Klinger zum ersten Heimsieg der Rückrunde. Weitere Treffer verhinderte Frankfurts bester Spieler, Torwart Hansi Gundelach.

Das Spiel begann mit einem Kuriosum. Stefan Kuntz, der Mittelstürmer der Gastgeber, kam zwei Minuten später aufs Feld. Offenbar hatte er auf Geheiß des Schiedsrichters noch einmal die Stollen an seinen Schuhen wechseln müssen. Die Eintracht nutzte die zahlenmäßige Überlegenheit in der Anfangsphase zu forschem Offensivspiel. Doch die ganze Herrlichkeit ging in schlichter Regelmäßigkeit am Strafraum zu Ende. Im Mittelfeld beherrschten die Frankfurter das Spiel, vor allem Ralf Falkenmayer genoß große Freiheiten. Doch die beiden Spitzen Smolarek und Turowski waren bei ihren Gegenspielern Funkel und Wöhrlin abgemeldet.

Es war ein flottes Spiel, obwohl es für beide Teams um nichts mehr ging. Aber wegen Kalli Feldkamp ging's ums Prestige. Mitte der ersten Halbzeit wurde Uerdingen überlegen. Zu diesem Zeitpunkt führte Bayer bereits mit 1:0. Ein Zufallsprodukt, begünstigt durch ein Geschenk des Schiedsrichters. Denn Bierhoff hatte den Ball eindeutig im Frankfurter Strafraum mit der Hand gespielt, bevor er Hansi Gundelach zu einer Glanzparade zwang. Den Abpraller schoß Klinger dann über die Linie. Der Unparteiische hatte das Handspiel offensichtlich nicht gesehen, erkannte den Treffer trotz der Frankfurter Proteste an.

Ein Schuß von Buttgereit, der ganz knapp am Tor vorbeiging, eine herrliche Rettungsaktion von Gundelach gegen den allein vor ihm auftauchenden Wolfgang Funkel und schließlich ein Schuß von Klinger, der das Außennetz streifte, verdeutlichten das Uerdinger Übergewicht. Die Eintracht hatte zwar weiterhin große Spielanteile, doch nur ein einziges Mal mußte Uerdingens Torhüter Vollack eingreifen. Es war bei einem Hackentrick von Janusz Turowski, den Smolarek zunächst verfehlte, doch Ralf Falkenmayer kam an den Ball. Der 20-Meterschuß setzte vor Vollack auf und machte dem B-Nationaltorwart einige Mühe. Erst im Nachfassen bekam er das Leder unter Kontrolle.

Bei der Eintracht enttäuschte vor allem David Mitchell, der zwar kämpferisch wieder einer der auffälligsten Spieler war, aber außer einigen unnötigen Fouls im Mittelfeld nichts zustande brachte.

Das Spiel wurde nach der Pause interessanter, vor allem gab es auf beiden Seiten mehr Torszenen. In der 59. Minute verhinderte Hansi Gundelach nach einem Kopfball von Oliver Bierhoff mit einer Glanzparade das 2:0. Im Gegenzug die bis dahin größte Chance für die Eintracht. Ralf Falkenmayer spielte Janusch Turowski frei. Der pfeilschnelle Frankfurter löste sich von Matthias Herget, lief auf und davon. Doch plötzlich hatte Turowski Angst vor der eigenen Courage, schoß überhastet aus 16 Metern an Torwart Vollack, aber auch am Tor, vorbei.

Vier Minuten später war es wieder Turowski, der die nächste gute Möglichkeit verschleuderte. Smolarek, der quirligste Angreifer auf dem Platz, hatte die Vorarbeit geleistet. Die beiden Polen standen diesmal ganz allein, da Dave Mitchell einen schwarzen Tag erwischt hatte. In der 67. Minute zog Trainer Zahnleiter die Konsequenz und wechselte Möller für Mitchell ein. An der Erfolglosigkeit im Angriff änderte sich nichts.

Es folgte ein offener Schlagabtausch. Die gelockerte Eintracht-Deckung lud die Uerdinger zu Kontern ein. Doch hinten ließ Hansi Gundelach nichts anbrennen, rettete gegen Klinger und Bierhoff in brenzligen Situationen. Auf der Gegenseite vergab die Eintracht auch ihre letzte Möglichkeit zum 1:1. Jarek Biernat, kurz vorher für Uwe Müller ins Spiel gekommen, zog aus zwölf Metern übers Tor.

Trainerstimmen

Karlheinz Feldkamp (Uerdingen): „Es war zwar ein Arbeitssieg, aber die Mannschaft hat bewiesen, daß sie gewinnen wollte. Ich ärgere mich, daß wir in den Heimspielen gegen Nürnberg und Kaiserslautern nicht so beherzt gespielt haben wie diesmal. Dann wären wir unserem Ziel der UEFA-Cup-Teilnahme näher gekommen.“

Hans-Dieter Zahnleiter (Frankfurt): „Es war kein großes Bundesligaspiel. Beide Mannschaft spielten einen mittelmäßigen Fuß ball. Für uns wäre ein Punkt möglich gewesen, doch wir nutzten unsere Chance nicht. Uerdingens Sieg ist verdient.“ (Abendpost-Nachtausgabe zum Sonntag vom 31.05.1987)

 

 

>> Spieldaten <<

 





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