Fortuna Düsseldorf - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 1986/1987 - 18. Spieltag

3:3 (2:1)

Termin: Sa 21.02.1987, 15:30 Uhr
Zuschauer: 7.000
Schiedsrichter: Gerhard Theobald (Wiebelskirchen)
Tore: 0:1 Jaroslaw Biernat (15.), 1:1 Henrik-Ravn Jensen (30.), 2:1 Michael Blättel (42.), 2:2 Thomas Berthold (63.), 3:2 Sven Demandt (74.), 3:3 Harald Krämer (85.)

 

>> Spielbericht <<

Fortuna Düsseldorf Eintracht Frankfurt

  • Rudolf Kargus
  • Manfred Bockenfeld
  • Rudolf Wojtowicz
  • Andreas Keim
  • Andreas Kaiser
  • Dean Thomas
  • Josef Weikl
  • Ralf Dusend
  • Michael Blättel
  • Henrik-Ravn Jensen
  • Sven Demand

 


 

Wechsel
  • Michael Preetz für Henrik-Ravn Jensen (75.)
Wechsel
Trainer
  • Dieter Brei
Trainer

 

Harald Krämer rettet die Eintracht

Ein Sieg war möglich, eine Niederlage wahrscheinlich, das Unentschieden ist verdient. Die Frankfurter Eintracht hat mit dem 3:3 (1:2) bei Fortuna Düsseldorf den ersten Schritt in eine bessere Zukunft getan. Zwei Punkte hätten die Frankfurter holen können, ja müssen, rechnet man die Torchancen zusammen. Pech bei zwei Pfostenschüssen, Unvermögen bei vielen Chancen, vor allem Janusz Turowski, verhinderten den doppelten Punktgewinn. Nach Demandts 3:2 schien die Fortuna der glückliche Sieger, doch schließlich schaffte „Joker“ Harald Krämer den hochverdienten Ausgleich. Der beste Frankfurter, Jarek Biernat, hatte bei seinem Bundesliga-Debüt das 0:1 erzielt, Thomas Berthold das 2:2. Für Fortuna trafen Jensen und Blättel vor der Pause. Neben Biernat gehörte Ralf Falkenmayer bei seinem Comeback nach langer Verletzungspause zu den positivsten Überraschungen, während Hansi Gundelach im Tor und Armin Kraaz in der Deckung einen rabenschwarzen Tag hatten.

In der 13. Minute großer Schreck für Frankfurt. Libero Klaus Theiss verletzte sich nach einem harten Einsatz am Rücken und humpelte zur Behandlung an die Seitenlinie. Während Theiss nicht im Spiel war, Falkenmayer sich warm lief, ging die Eintracht in Führung. Es war ein freundliches Geschenk des Düsseldorfer Abwehrspielers Andreas Kaiser.


Janusz Turowski

Im Mittelfeld spielte Kaiser Smolarek den Ball in die Füße. Polens Fußballer des Jahres konnte die Chance zunächst nicht nutzen, spielte den Ball zu Kaiser zurück. Doch der ließ sich nicht lumpen, paßte zu seinem Torhüter Kargus und übersah dabei Jarek Biernat. In seinem ersten Bundesligaspiel zeigte Biernat seine Cleverness, umspielte den Düsseldorfer Torhüter und schob den Ball ins Netz. Die Fortuna war nun völlig von der Rolle, die Eintracht hatte zwei, drei riesige Möglichkeiten durch Smolarek und Turowski, um mit 2:0 in Führung zu gehen.

Doch nach 28 Minuten war alle Herrlichkeit vorbei. In der 29. Min. der erste Blackout in der Eintracht-Abwehr, die inzwischen von Manfred Binz dirigiert wurde, nachdem Klaus Theiss wegen seiner Verletzung hatte ausgewechselt werden müssen. Timo Zahnleiter brachte Ralf Falkenmayer ins Spiel. Am linken Flügel setzte sich Sven Demandt gegen Armin Kraaz durch, die präzise Flanke des Düsseldorfers nahm der Däne Jensen auf, zögerte nicht lange und überwand Hansi Gundelach mit einem Flachschuß. Es war die erste Fortuna-Möglichkeit und gleich der Ausgleich. Kraaz und Körbel sahen dabei ganz schlecht aus.

Nun drehte sich die Partie völlig. Die vorher so überzeugenden Frankfurter verfielen in den alten Trott, spielten ängstlich, machten viele Fehler und brachten so Fortuna Düsseldorf auf die Siegesstraße. In der 42. Min. war es soweit. Gerade hatten Jaroslav Biernat und Ralf Falkenmayer zweimal in höchster Not im eigenen Fünfmeterraum gerettet, da stand schon wieder Michael Blättel frei. Der ehemalige Frankfurter bedankte sich mit einem herrlichen Kopfballtor und bracht« seine Fortuna in Führung.

Die zweite Halbzeit begann mit einem Fehler von Torhüter Gundelach, der einen Schuß von Blättel abprallen ließ, doch Ralf Falkenmayer verhinderte mit einer schönen Rettungstat das dritte Düsseldorfer Tor. Hansi Gundelach aber schien nun völlig die Nerven zu verlieren. Kaum eine Minute später rutschte ihm bei einem Abwurf der Ball aus den Händen, fast ins eigene Tor. Vor einigen Jahren war Jürgen Pahl in Bremen Ähnliches passiert. Die Eintracht war feldüberlegen, erspielte sich auch Chancen, doch sie nutzte sie nicht, ähnlich wie in der ersten Hälfte. Immer stärker das Mittelfeldpaar Biernat/Falkenmayer. Der Nationalspieler gehörte gleich bei seinem Comeback zu den Besten. Auch Thomas Berthold auf der rechten Seite steigerte sich, und die Eintracht kam dem Ausgleich immer näher.

In der 63. Minute war es dann endlich soweit. Keim hatte Biernat gefoult, und Thomas Berthold drosch den Freistoß aus 18 Metern ins Tor. Für Rudi Kargus war der abgefälschte Ball unhaltbar. In nächsten fünf Minuten waren die Frankfurter eindeutig auf der Siegesstraße. In der 64. Minute zum ersten Male großes Pech. Turowski legte auf Biernat, dessen 25-Meter-Schuß sprang vom Innenpfosten ins Feld zurück. Vier Minuten später spielte Ralf Falkenmayer Thomas Berthold frei, und wieder rettete der Pfosten für die Düsseldorfer.

Und wie so oft bei der Eintracht, in die eigene Überlegenheit kam der kalte Konter. Michael Blättel spielte Demandt frei, bei dessen Schuß reagierte Gundelach unverständlicherweise überhaupt nicht, ließ den Ball unter die Latte ins Netz. 3:2 für die Fortuna.

Doch die neue Eintracht kämpfte. Und Trainer Timo Zahnleiter wechselte goldrichtig aus. Zehn Minuten vor dem Ende schickte er für Vorstopper Armin Kraaz mit Harald Krämer einen weiteren Stürmer aufs Feld. Krämer, der so oft nicht getroffen hatte, traf diesmal. Eine Flanke von Karl-Heinz Körbel drückte er aus acht Metern fünf Minuten vor dem Ende über die Linie zum völlig verdienten Ausgleich.

Trainerstimmen

Dieter Brei (Düsseldorf): „Wir sind natürlich enttäuscht, weil wir uns mehr ausgerechnet hatten. Soviele Tore kann man gar nicht schießen, um die vielen Fehler auszubügeln. Vor allem die beiden ersten Gegentore waren Geschenke.“

Hans-Dieter Zahnleiter (Frankfurt): „Wir haben unser Ziel erreicht, in Düsseldorf einen Punkt zu holen. Aber zufrieden bin ich nicht, weil wir es versäumt haben, die Entscheidung zu unseren Gunsten herbeizufuhren. Das Unentschieden ist hoch verdient.“ (Abendpost-Nachtausgabe zum Sonntag vom 22.02.1987)

 

 

 

>> Spieldaten <<



© text, artwork & code by fg

 



pFad - Phonifier reborn

Pfad - The Proxy pFad of © 2024 Garber Painting. All rights reserved.

Note: This service is not intended for secure transactions such as banking, social media, email, or purchasing. Use at your own risk. We assume no liability whatsoever for broken pages.


Alternative Proxies:

Alternative Proxy

pFad Proxy

pFad v3 Proxy

pFad v4 Proxy