VfL Bochum - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 1986/1987 - 8. Spieltag

2:0 (0:0)

Termin: Sa 27.09.1986, 15:30 Uhr
Zuschauer: 14.000
Schiedsrichter: Wilfried Heitmann (Drentwede)
Tore: 1:0 Martin Kree (73.), 2:0 Lothar Woelk (79.)

 

 

>> Spielbericht <<

VfL Bochum Eintracht Frankfurt

  • Ralf Zumdick
  • Walter Oswald
  • Lothar Woelk
  • Thomas Kempe
  • Martin Kree
  • Rob Reekers
  • Michael Lameck
  • Frank Schulz
  • Frank Heinemann
  • Uwe Leifeld
  • Josef Nehl

 


 

Wechsel
  • Frank Benatelli für Josef Nehl (68.)
  • Franz Schick für Uwe Leifeld (86.)
Wechsel
Trainer
  • Hermann Gerland
Trainer

 

Rückfall in alte Zeiten

Das war ein Rückfall in schon fast vergessene Zeiten: Die Frankfurter Eintracht unterlag gestern Nachmittag vor 14.000 Zuschauern beim VfL Bochum nicht nur mit 0:2 (0.0), sondern zeigte die schlechteste Leistung dieser Saison. Der Schlafwagenfußball der Gastgeber schien die Eintracht tatsächlich eingelullt zu haben. Schlafmützig in der Abwehr, nachlässig im Mittelfeld und harmlos im Angriff, so präsentierten sich die Schützlinge von Trainer Dietrich Weise im Ruhrstadion. Einem schwachen VfL Bochum genügten zehn flotte Minuten und zwei Tore durch Kree und Wölk zum verdienten Sieg. Die Bochumer waren nicht besser als die Eintracht, aber sie spielten immerhin aggressiver. Die Frankfurter wollten sich einen gemütlichen Nachmittag machen und versauten sich damit das Wochenende.

Mit zwei Außenverteidigern versuchte die Eintracht in Bochum ihr Glück. Uwe Müller und Volker Münn spielten für Klaus Theiss und Manfred Binz. „Klaus Theiss ist körperlich noch nicht in bester Verfassung und Manfred Binz wirkte zuletzt etwas müde“, begründete Dietrich Weise die Umstellungen.

Sicherer als zuletzt aber stand die Eintracht-Deckung nicht. Ein schwacher VfL Bochum erspielte sich bis zur Pause drei hundertprozentige Tormöglichkeiten. Zum Glück für die Eintracht hatte der quicklebendige Uwe Leifeld kein Schußglück. In der 20. Minute schnickte er den Ball nach einer Flanke von Reekers über das Tor, in der 27. Minute schoß er nach einem herrlichen Paß von Nehl in die Wolken, und in der 45. Minute scheiterte er aus kurzer Distanz an Frankfurts Torhüter Hansi Gundelach.

Das Spiel lief ausgesprochen zähflüssig, Fehlpässe auf beiden Seiten unterbrachen viele Kombinationen. Die wenigen Glanzpunkte bei den Frankfurtern setzte Smolarek. Ein Raunen ging durchs Publikum, wenn der schnelle Pole seine Gegner wie lästige Fliegen abschüttelte. Zählbare Erfolge aber sprangen nicht heraus. Die beste Eintracht-Chance in der 29. Minute: Andy Möller schnappte sich im Mittelfeld den Ball, spurtete übers halbe Feld und legte Ralf Sievers vor. Der Schuß des Frankfurters aber flog einen Meter über das Tor.

Die beiden Neuen auf den Außenseiten der Frankfurter spielten solide, konnten ihre Nervosität aber nicht verbergen. Volker Münn sah deshalb kurz vor dem Pausenpfiff nach einem völlig überflüssigen Foul gegen Nehl die Gelbe Karte. Beim VfL hatte es zuvor Lothar Wölk erwischt, der nach einer Schwalbe von Kree im Strafraum allzu heftig bei Schiedsrichter Heitmann Elfmeter gefordert hatte.

Das Ballgeschiebe ging auch nach dem Wechsel weiter. Einmal hin, einmal her, bloß kein Risiko eingehen. Nach 51 Minuten waren es die Zuschauer leid, pfiffen sich ihre Wut aus dem Leibe. Die beiden Trainer aber schauten sich den Schlafwagenfußball noch einige Zeit länger an, wechselten erst in der 69. Minute aus. Bei Bochum kam Benatelli für Nehl, bei der Eintracht Harald Krämer für Dave Mitchell. Die Bochumer waren nicht in der Lage, Druck zu machen, die Eintracht offenbar nicht Willens.

Entschieden wurde das Spiel dann nach einem Fehler des vorher noch zu den besseren zählenden Ralf Sievers. Im Mittelfeld vertändelte der Mittelfeldspieler den Ball, Schulz reagierte am schnellsten, legte zu Kree, und der traf. Aus 18 Metern sauste der Ball unhaltbar für Hansi Gundelach ins Netz. ,t

17 Minuten vor dem Ende das 1:0, und der Startschuß zu einem furiosen Finale. Die Eintracht öffnete sofort die Abwehr, schickte Libero Berthold mit in den Angriff und gab Bochum damit jenen Raum, den sich die Mannschaft schon lange gewünscht hatte. Zwar mußte Wölk einen Kopfball von Berthold in der 80. Minute von der Linie kratzen, aber da war schon alles entschieden. Denn eine Minute zuvor hatte Lothar Wölk das 2:0 erzielt. Ganz allein zog er an der Mittellinie los, wurde erst im Strafraum von Armin Kraaz eingeholt. Wölks Schuß prallte Kraaz ans Knie, vom Knie wieder zu Wölk und von dort ins Tor.

Ein glücklicher Treffer für den VfL. Uber das 2:0 aber durfte sich die Eintracht nicht beschweren, denn in den letzten zehn Minuten vergaben nacheinander Leifeld, der nur die Latte traf, Benatelli, der an Gundelach scheiterte, und Kempe, der zu schwach schoß, weitere Treffer für die Gastgeber.

Trainerstimmen

Hermann Gerland (Bochum): „Es war ein verdienter Sieg. Loben möchte ich besonders Thomas Kempe, der schon über Wochen sehr, sehr stark spielt. Es waren wertvolle Punkte, die wir gewonnen haben.“

Dietrich Weise (Frankfurt): „Wir haben ein sehr schwaches Spiel geliefert. In der Schlußphase hätte der Sieg sogar noch deutlich höher ausfallen können.“ (Abendpost-Nachtausgabe zum Sonntag vom 28.09.1986)

 

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