1. FC Köln - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 1986/1987 - 2. Spieltag

0:0

Termin: Fr 15.08.1986, 20:00 Uhr
Zuschauer: 22.000
Schiedsrichter: Wolfgang Mierswa (Hänigsen)
Tore: ./.

 

 

>> Spielbericht <<

1. FC Köln Eintracht Frankfurt

  • Harald Schumacher
  • Morten Olsen
  • Dieter Prestin
  • Karlheinz Geils
  • David Pizanti
  • Paul Steiner
  • Mathias Hönerbach
  • Thomas Häßler
  • Olaf Janßen
  • Thomas Allofs
  • Klaus Allofs

 


 

Wechsel
  • Hans-Peter Lehnhoff für Karlheinz Geils (46.)
Wechsel
Trainer
  • Georg Kessler
Trainer

 

Eintracht-Bollwerk stoppte Kölner Sturmlauf

Vor den Augen von DFB-Teamchef Franz Beckenbauer, dem dänischen Nationalcoach Sepp Piontek, Bayern-Trainer Udo Lattek, der kompletten Mannschaft von Bayer Uerdingen und zahlreicher weiterer Bundesliga-Prominenz kam die Frankfurter Eintracht auch eine Woche nach dem 5:0-Auftaktsieg über Fortuna Düsseldorf diesmal gegen den 1. FC Köln zu einem 0:0 und damit zu einem verdienten Punktgewinn. In einer kämpferisch und spielerisch streckenweise brillanten Partie boten Berthold und Gundelach bei der Eintracht sowie der junge Hässler und Klaus Allofs trotz zahlreich vergebener Chancen die besten Leistungen.

Unter strömendem Regen hatte die Partie im Müngersdorfer Stadion begonnen. Dadurch war der Rasen naß, klitschig und unberechenbar geworden. Dies wiederum forderte Kampfeswillen und Einsatzbereitschaft der beiden Mannschaften geradezu heraus. Die klare optische Überlegenheit zum Auftakt hatten die Kölner, die wie erwartet ohne Woodcock angetreten waren. Clever legten die „Geisböcke“ ihr Spiel von hinten an, durch die Mitte, bevor sie in der gegnerischen Hälfte plötzlich weit über die Flügel fächerten. Kamen die Frankfurter zu Beginn einmal an den Ball, dann konnten sie selten agieren, denn die Kölner störten früh und oft mit Erfolg.

Nach 20 Minuten mußten die Frankfurter einen Schreck wegstecken. Der junge Andreas Möller, der vor Wochenfrist noch gegen Fortuna Düsseldorf seinen prächtigen Einstand in die neue Bundesligasaison feierte, mußte das Spielfeld verlassen. Für ihn brachte Trainer Dietrich Weise Uwe Müller ins Spiel, der den offenen Part Möllers sofort übernahm. Wie es zu der Verletzung des früheren Jugend-Nationalspielers gekommen war, hatte so recht niemand gesehen, denn Möller war schon zuvor zweimal kurz an der Außenlinie am linken Bein behandelt worden.

Die ersten kapitalen Chancen hatten die Kölner schon vor Möllers Auswechslung gehabt, als Klaus Allofs einmal von rechts und kurz darauf von der linken Seite nur ganz knapp das Tor von Gundelach verfehlte. Als die Eintracht nach einer halben Stunde endlich etwas zusammenhängender operierte, als Berthold, Körbel, Kitzmann, Kraus und Müller das Spiel antrieben, ergaben sich auch auf der anderen Seite zwei Möglichkeiten. Mitchell schlug unvermittelt einen wilden Haken, lief ein paar Meter und paßte dann nach innen. Doch dort vergaben die einschußbereiten Binz und Müller. Kurz danach köpfte Mitchell nach einer gescheiten Flanke von Berthold über das Tor.

Spielerisch stand dieser erste Abschnitt auf ganz beachtlichem Niveau, denn beide Mannschaften zeigten technisch teilweise blitzsauberen Fußball. Was vielleicht fehlte, waren ein paar mehr packende Strafraumszenen. Und das wurde vom kritischen Kölner Publikum zur Pause prompt mit Pfiffen quittiert

Auch den zweiten Abschnitt begann die Frankfurter Eintracht mit einer frühen Auswechslung. Und es traf erneut einen wichtigen Mittelfeldspieler, denn jetzt ging Wolfgang Kraus, der schon in der ersten Halbzeit nach einem Foul behandelt worden war. Für Kraus kam Münn, und dadurch wurde es für die Riederwälder noch schwerer, jenes Loch im Mittelfeld zu schließen, das bereits im ersten Abschnitt deutlich erkennbar zwischen defensivem und offensivem Mannschaftsteil klaffte.

Die Kölner aber kamen nun mit Macht und Vehemenz. Da schien in der Kabine jene Formel von der „Kohlenpott-Mentalität“ beschworen worden zu sein, die eine Woche lang in Köln Hauptgesprächsthema war. Da schoß Klaus Allofs knapp vorbei und dann klärte Gundelach in Folge gegen Lehnhoff und Hässler und noch einmal gegen Lehnhoff.

Plötzlich waren sie da, die Strafraumszenen, die dem Spiel endlich Spannung und Dramatik bis zum Schlußpfiff verliehen. Dies steigerte sich, als Thomas Allofs einen Treffer im dichten Strafraumgewühl erzielte, der jedoch wegen angeblichen Handspiels keine Anerkennung beim Schiedsrichter fand. Nun brodelte es im Müngersdorfer Stadion.

Die wohl größte Chance im ganzen Spiel vergab Klaus Allofs in der 77. Minute, als er nach einem groben Schnitzer von Sievers frei vor dem Tor des großartigen Gundelach scheiterte. Bald darauf hatte Berthold nach einer Flanke von Smolarek noch eine Kopfballmöglichkeit, doch es blieb beim torlosen Remis. (Frankfurter Rundschau vom 16.08.1986)

Trainerstimmen

Georg Keßler (Köln): „Da haben wir eine schwache erste Halbzeit geboten, nur mit der zweiten bin. ich einigermaßen zufrieden. Natürlich bin ich vom Ergebnis enttäuscht, lediglich die Abwehr stand gegenüber dem 1:3 in Bochum wesentlich besser. Nur ein Punkt aus zwei Spielen — jetzt müssen wir eben versuchen, etwas in München zu holen.“

Dietrich Weise (Frankfurt): „Ich meine, die erste Halbzeit haben wir ausgeglichen gestaltet und hier in Fortsetzung zu dem 5:0 über Düsseldorf wesentlich mutiger gespielt als letztes Jahr bei unserer Niederlage in Köln. Nach der Pause brachten uns die beiden Auswechslungen in arge Schwierigkeiten. Deshalb müssen wir am Ende auch von einem glücklichen Unentschieden reden.“

 


 

 

>> Spieldaten <<





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