Richard Maly
Richard Maly (* 28. Juni 1839 in Graz; † 24. März 1891 in Prag) war ein österreichischer Chemiker und Pionier auf dem Gebiet der physiologischen Chemie.
Leben
BearbeitenAls Schüler und später dann auch als Student der Medizin und Chemie an der Universität Wien war Maly am chemischen Laboratorium von Johann Gottlieb im Joanneum in Graz tätig. Dabei entstanden die ersten Forschungsarbeiten. Im Jahr 1864 wurde er zum Dr. med. promoviert und im selben Jahr habilitierte er sich für Chemie an der Universität Graz. Nach einer kurzen Zeit bei Robert Wilhelm Bunsen in Heidelberg arbeitete von 1866 bis 1868 er an der medizinischen Lehranstalt in Olmütz. Hier entstand im Jahr 1868 das Lehrbuch, zusammen mit Karl Emanuel Brunner, das Lehrbuch für Mediziner und Pharmazeuten „Grundzüge der modernen Chemie“. Ab 1869 war Maly Professor für physiologische Chemie an der Universität Innsbruck und von 1875 bis 1886 Professor für allgemeine Chemie an der Technischen Hochschule Graz. 1886 erhielt er einen Ruf an die Deutsche Universität in Prag als Professor für allgemeine Chemie, eine Position, die er bis zu seinem Tode innehatte.
Wissenschaftliche Leistungen
BearbeitenMaly hat den „Jahresbericht über die Fortschritte der Thierchemie“ gegründet, der 1872 zum ersten Mal erschien und die wichtigsten Fachpublikationen zusammenfasste. Maly hat sich besonders mit der physiologischen Chemie und hier mit den Verdauungsvorgängen befasst. Dabei hat er Verdauungsvorgänge außerhalb des Körpers unter Laborbedingungen mit chemisch reinen Substanzen untersucht. Dabei konnten Erkenntnisse über die Gallensäure und deren Spaltprodukte gewonnen werden. Er wurde von der Akademie der Wissenschaften in Wien, dessen Mitglied er seit 1881 war, mit einem Preis zur Förderung der Kenntnisse von den Eiweißkörpern ausgezeichnet.
Literatur
Bearbeiten- W. Oberhummer: Maly Richard. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 6, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1975, ISBN 3-7001-0128-7, S. 43 f. (Direktlinks auf S. 43, S. 44).
- F. Emich: Richard Maly. In: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft. 24, 1891, S. 1079–88, doi:10.1002/cber.18910240399.
- Chemiker-Ztg. 15, 1891, S. 1899
- Holm-Dietmar Schwarz: Maly, Richard. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 16, Duncker & Humblot, Berlin 1990, ISBN 3-428-00197-4, S. 1 (Digitalisat).
- Alois Kernbauer: Das Fach Chemie an der Philosophischen Fakultät der Universität Graz. Publikationen aus dem Archiv der Universität Graz, Band 17, Graz 1985, S. 42–50.
Weblinks
BearbeitenPersonendaten | |
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NAME | Maly, Richard |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Chemiker, physiologischer Chemiker |
GEBURTSDATUM | 28. Juni 1839 |
GEBURTSORT | Graz |
STERBEDATUM | 24. März 1891 |
STERBEORT | Prag |